Dark Tourism, Wild Boars in the Corn

Die Autoren dieser Arbeit beschäftigen sich mit der industrialisierten Landwirtschaft und ihren gigantischen Monokulturen. Konkret nehmen sie Maisfelder in den Blick, die nicht selten als Lebensraum von Wildschweinfamilien okkupiert werden. Die endlosen Flächen sind für die Tiere nicht nur unerschöpfliche Nahrungsquelle, sondern bilden auch einen perfekten Lebensraum zur sicheren Aufzucht ihrer Jungen. Aus Sicht der Landwirte entstehen hierbei jedoch nicht unbeträchtliche Schäden. Die Arbeit nimmt die Besucher:innen des Elbedomes mitten hinein in ein riesiges Maisfeld und zeigt die eigentlich verborgene Welt der hier lebenden Wildschweine. Die vollkommen divergierende Benutzung des Ortes als technisierte, landwirtschaftliche Fläche einerseits und als Lebensraum für Tiere andererseits, spiegelt sich im technischen Setting der Arbeit wieder: die projizierten Bilder des Elbedomes sind zweigeteilt: Der/die getrackte 3D-Brillenträger:in sieht vor sich eine andere Szene, als sie in seinem Rücken und für ihn unsichtbar erscheint. Mit dieser dynamischen Unterteilung des Domes in zwei Perspektiven wird der Nutzungskonflikt für alle weiteren anwesenden Personen kenntlich und die normalerweise im Verborgenen stattfindenden Aktivitäten der Tiere in Mitten des hohen Maisfeldes sichtbar gemacht.



            In Zusammenarbeit mit Leon Zimmermann